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  Ein stolzer Neger
 


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Es ist kein Aprilscherz!

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Das Logo der Firma Neger sorgt für hitzigen Streit

DIE WELTDIE WELT

DIE WELT

Thomas Schmoll
31.03.2015


In Mainz schwelt seit Jahren ein Streit über das Firmenlogo von Dachdecker Thomas Neger. Kritiker finden es rassistisch. Der Unternehmer sagt: "Totaler Quatsch." Jetzt eskaliert der Konflikt.

 Thomas Neger ist vermutlich so etwas wie der Prototyp des bodenständigen Unternehmers. "Ich habe noch nie woanders gelebt als in Mainz und kann mir nicht vorstellen, woanders hinzugehen", schwärmt der Hersteller von Metalldächern. Als Fastnachter singt er unter dem Jubel Hunderter Närrinnen und Narrhallesen ein Hohelied auf seine rheinland-pfälzische Heimatstadt: "Unn krieht die Welt die Kränk unn kracht: Meenz bleibt Meenz, mein liebes goldiges Meenz!"

Beständigkeit und Tradition sind eben ganz das Ding von Thomas Neger. Und deshalb will er auch nicht auf sein mehr als 70 Jahre altes Firmenlogo verzichten. Entworfen hat es sein Opa Ernst Neger, der Schöpfer von "Humba Täterä" und anderen Stimmungshits.

Das Emblem zeigt in Anlehnung an den Familiennamen einen hammerschwingenden Schwarzen mit dicken Lippen, mächtigen Creolen in einem … Bastrock? Hier fängt der Streit schon an. Neger sagt: "Das ist kein Bastrock, es ist ein Dach. Das Logo ist ironisch gemeint."

Kritiker sehen darin stilisierten Rassismus. Seit Jahren schwelt der Konflikt in der Stadt. Er eskalierte, als der Fachschaftsrat Ethnologie und Afrikastudien der Uni Mainz im Februar seine Haltung kundtat: Problematisch sei, "dass der Nachname des Unternehmensgründers in Verbindung mit dem kolonialistisch geprägten Image afrikanischer Menschen auftaucht". Eine "Weg-Seh-Kultur" ignoriere diese "bewusst angestrebte Assoziation, ob nun rassistisch gemeint oder nicht".

Diese Haltung teilen längst nicht alle in Mainz. Befürworter und Gegner des Logos bekriegen sich teils in einer Form, die weit unter die Gürtellinie geht. Inzwischen sieht man Aufkleber in der Stadt mit dem Konterfei des Unternehmers, der für die CDU im Stadtrat sitzt, und dem Schriftzug: "Rassismus ein Gesicht geben". Neger erstattete Anzeige gegen unbekannt. "Diese anonyme Hetze bringt die Debatte nicht weiter. Hier werden Schwarze missbraucht, um der CDU zu schaden", sagt er auf Anfrage.

Neger hat ein behindertes Kind und engagiert sich politisch sowie karitativ für Behinderte. Rassistische Äußerungen sind von ihm nicht ansatzweise bekannt. Der Südwestrundfunk, wahrlich kein Förderer ausländerfeindlicher Hetze, hat den Mainzer immer wieder eingeladen und freundlich mit ihm über sein Leben als singender Fastnachter geplaudert. Eine Moderatorin stellte – ohne das Firmenlogo zu thematisieren – eher ironisch fest, dass er als Kind "politisch unkorrekt" wegen seines Namens geärgert wurde. "Deshalb sage ich immer: Neger wie Schwarzer", kommentierte der Christdemokrat, der bei TV-Auftritten eher "Musikantenstadl"-Gemütlichkeit versprüht als politische Inbrunst.

"Rassismus-Vorwurf ist totaler Quatsch"

"Der Rassismus-Vorwurf ist totaler Quatsch", sagt Neger. Allerdings hat er sich die Suppe auch ein Stück weit mit selbst eingebrockt. Vor mehr als einem Jahr verkündete er: "Sollte ein schwarzer Mensch zu mir kommen, der sich wegen des Logos beleidigt fühlt, würde ich meine Haltung sofort überdenken."

Zwei Studentinnen besuchten ihn daraufhin. Neger blieb bei seiner Haltung. ​Er berichtet: "Auf die Frage, wie lange die Frauen das Logo schon kannten und warum erst jetzt das Bedürfnis aufkam, mit mir zu sprechen, gab es keine befriedigende Antwort. Sie haben übrigens mir auch Verständnis für meine Haltung und Interpretation des Logos entgegengebracht."

Als Reaktion auf immer neue Angriffe verkündete Neger kürzlich via Facebook trotzig: "Ich bleibe bei dem Logo!!!!!" Satte fünf Ausrufezeichen. Schließlich seien "50 Menschen (auch Schwarze)" bei ihm gewesen, die ihn bestärkt hätten, an dem Emblem festzuhalten. Deshalb habe er seine Position "überdacht, aber nicht geändert".

Auf Facebook streiten ganze Gruppen über Negers Logo

In der Tat gehören Facebook-Gruppen wie "Ein Herz für Thomas Neger" auch dunkelhäutige Unterstützer an.

Die Konkurrenz bei Facebook nennt sich "Das Logo muss weg". Schwarze präsentieren sich dort mit Schildern, auf denen zu lesen ist: "Das *Negerlein* gehört nicht zu Mainz" und "Das Logo ist Tradition. Rassismus sollte keine Tradition sein."

Teilweise wird der Unternehmer übel beschimpft und gar bedroht. Aber auch die Logo-Befürworter sind alles andere als zimperlich. Wie so oft in weitgehend anonym geführten Internetdebatten dreht es sich kaum noch um den eigentlichen Diskussionsgrund. Geschimpft wird auf "das rot-grün versiffte Gutmenschentum". Ein Bild des Massenmörders Anders Behring Breivik wurde gepostet, dazu der Text: "… und dann war die Munition alle."

"All die links- und rechtspopulistischen Sprüche sind unter aller Sau", sagt Neger. Einer seiner Unterstützer, Felix Leidecker, der Chef der Mainzer Jungen Union, meint: "Die Debatte ist völlig entglitten. Dieses Logo lohnt keinen Krieg. Es muss massiv abgerüstet werden." Zugleich hat aber auch Leidecker zum Streit beigetragen. Nachdem er die Adresse eines Urhebers der "Das Logo muss weg"-Kampagne bei Facebook veröffentlichte, wurde er angezeigt. Nun reagiert er selbst mit Strafanzeigen gegen "anonyme, menschenverachtende Hetze".

Die Einladung, "auf einen Kaffee vorbeizukommen", habe er angenommen. Doch dann habe ein Vertreter der Kampagne erklärt: "Das war nicht ernst gemeint." Keine guten Aussichten, den Streit beizulegen.

 

 
  Die Meinung des Siedlungsnegers ist nicht immer die des Autors!  
 
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